In diesem Chons-Ritual begegnen wir einer Gottheit, die uns für die Entwicklung unserer emotionalen Intelligenz Belehrungen erteilen kann. Das Ritual entstand aufgrund mehrerer Visionen zur Jahresmitte 2000.
Wir wollen heute dem Mondgott Chons begegnen und seinen Rat an uns hören. Lasset uns zunächst Isis anrufen und Sie bitten, uns mit Chons zu verbinden.
Höret das Orakel der Isis!
Orakel der Göttin Isis
So wie sich die Heckenrose an Haus- und Tempelmauern in die Höhe rankt, so vereint sich das Herz mit dem Herzen in meiner allumfassenden Liebe. Denn die Liebe der Mutter durchdringt alle Ebenen, das Herz eines jeden Lebewesens, jede Pflanze, jedes Atom. Wo ein Herz ist, dort ist Leben. Dort gibt es keine Wesen, die verloren sind, wie sehr sie sich auch von der ewigen Wirklichkeit entfernt haben mögen, in die Irre geleitet durch die trügerischen Erscheinungen vieler Existenzen. Denn wer in Verblendung umherirrt, dessen Seele ruft nach der Mutter, der Quelle ihres Daseins; und dieser Ruf verklang noch niemals ungehört. Denn wenn auch der freie Wille verloren ist, so ist die Seele dennoch nicht verloren, stattdessen wird sie wiedergefunden; aber dies geschieht nicht durch die Tugend, sondern durch die Gnade der Mutter. Sprecht mit mir an Eurem Schrein! Lauschet auf meine Stimme! Öffnet mir Eure Herzen! So möge Eure tägliche Heilighaltung ein Zeichen dafür sein, daß Ihr meine Gnade annehmt. Dort, wo ein Betender Mein Bild oder Meine Statue, zwei Kerzen, Räucherwerk und eine Schale mit Wasser aufstellt, dort habe ich meinen Wohnsitz. Dort mögen Freude, Gesundheit und Fülle die Gaben meiner ewigen Liebe sein.
Heiligste der Heiligen, große Göttin Isis, stetiger Trost der Menschheit, die Du in Deiner wunderbaren Großmut die ganze Welt nährst; wie eine Mutter zu ihren Kindern, so wendet sich Dein Herz all jenen zu, die Kummer und Drangsal erleiden. Wir bitten um Deine Gnade. Breite Deine schützenden Schwingen, die dem Ermattenden Herzen Schatten spenden, die den Sorgevollen Freude schenken und den Leidenden Ruhe geben über diesen Schrein. Schenke uns, die wir uns an diesem Schrein versammeln, Visionen und Heilung; denn mit Deinem Atem erweckst Du die Toten zum Leben. Möge Dein Freund Thot uns Weisheit bringen. So wie Du Deinen Gemahl, den Gott Osiris wieder zum Leben erweckt hast, gewähre auch uns ewige Liebe und Leben.
Nimm dieses Wasser als Opfergabe an, oh Göttin, mögen heitere Gedanken Dein Göttliches Wesen wiederspiegeln! So sei Dieser Schrein geweiht durch Deinen Spiegel!
Nimm diese Räucherung an, oh Göttin, als Opfergabe. Möge der Wille seinen rechten Zweck im Göttlichen Plan erfüllen!
Große Göttin, Gottesmutter Isis, Quell allen Lebens,
die du über die inneren Ebenen herrschst,
Königin der Inseln, trauernde Göttin, die Du den Körper
Deines Bruders Osiris wieder zusammengefügt hast,
Große und mächtige Herrscherin der Götter,
deren Namen alle Göttinnen preisen,
Wohltätige Zauberin, Die Du die Trugbilder des Schreckens
Durch die Worte Deiner Lippen vertreibst.
Mächtige Göttin, Inhaberin aller Macht,
Groß im Himmel und Herrscherin über die Gestirne,
die jedem Stern seinen Platz gibt,
Isis Quell des Lebens, Königen von Philae und
Königin der südlichen Wüsten.
Wir bitten Dich, verbinde uns heute mit Chons, dem Wanderer zwischen den Gestirnen, laß uns ihm in Visionen begegnen!
Du stehst vor einem Dolmentor. Es ist die Zeit der Abenddämmerung. Zu Deiner Rechten siehst Du die die Sonne in den letzten Schleiern der Abendröte untergehen. Zu Deiner Linken geht der Mond auf. Direkt über dem Dolmentor erstrahlt der Abendstern. Zunächst kannst Du nicht erkennen, was jenseits des Dolmentores ist, denn ein vielfarbiger Schleier in den Farben des Regenbogens weht im Dolmentor und verwehrt den Blick.
Gehe durch den Schleier. Du durchschreitest die Farben des Regenbogens. Du badest im Rosarot der Liebe, im Blau des klaren Verstandes, im Grün der Freude und im Violett der Spiritualität. Du nimmst all diese Energien beim Einatmen auf.
Allmählich lichtet sich das Violett. Du hast jetzt das Dolmentor durchschritten.
Ein Weg führt Dich einen Hügel herauf. Um dich herum siehst Du die niedrigen Pflanzen der Gärten, kannst die Silhouetten von Palmen erkennen und spürst den warmen, sanften Wind. Du spürst, wie Dich kleine, freundliche Wesen neugierig betrachten und erreichst den Hügel. Von hier aus kannst Du unten im Tal eine große Tempelanlage erkennen, auf die nun zugehst. Am Tor der Umfassungsmauer steht ein Wächter, der Dich freundlich herein bittet. Du gehst jetzt auf den Tempel zu und schreitest zwischen den hohen Pylontürmen hindurch in den Innenhof. Überall sind Reliefs an den Wänden, die die Verehrung verschiedener Gottheiten darstellen. Fackeln geben ein weiches Licht. Während Du Dich noch umschaust, kommt ein Tempeldiener in weißem Gewand auf Dich zu und fragt nach Deinem Begehr. Du erklärst ihm, dass Du Rat vom Mondgott Chons begehrst. Der Tempeldiener schlägt Dir vor, zuerst die Kapelle der Isis zu besuchen und Du willigst ein. Er führt Dich in die Kapelle und Du siehst auf einem hohen Sockel ein wunderschönes Standbild der Isis. Du schaust Sie mit Deinem Herzen an und sie antwortet Dir.
Nach einer Weile verlässt Du die Kapelle und der Tempeldiener führt Dich zum Hauptheiligtum, in das eine kleine Tür hineinführt. Er sagt Dir noch eindringlich: "Du stehst unter dem Schutz der Göttin Isis, wenn Dir etwas Schwieriges begegnet, sage laut: "Der Segen der Isis ist auf meinen Wegen". Du merkst Dir diese Worte und wiederholst sie für Dich. Du öffnest die Tür und siehst wie der Gang schmal weiterläuft. Nachdem du einige Meter zurückgelegt hast, siehst Du, daß die Wände aus Spiegeln bestehen und Du Ereignisse Deines Lebens erkennen kannst. Du kannst hinschauen, welche Bilder sich Dir zeigen oder Deinen Weg fortsetzen.
Nachdem Du den Gang mit den Spiegeln durchschritten hast, kommst Du in einen feierlich beleuchteten Raum mit dem Standbild des Chons in der Mitte, zu beiden Seiten je eine hohe Säule. Während Du es noch ehrfurchtsvoll betrachtest, steht hinter Dir ein jüngerer Mann, der Dich anspricht: "Du hast mich durch die Kraft der Isis gesucht und gefunden. Frage mich nun zu dem, was Dich bewegt."
Du dankst Chons für seine Ratschläge und verabschiedest Dich. Du merkst, daß es Zeit ist, zurückzukehren und siehst, dass der Weg aus dem Heiligtum nun statt des kleinen Gangs durch eine große Flügeltür führt.
Du dankst dem Tempelwächter, der Dich geführt hast und legst auf einem kleinen Altar im Hof eine ganz persönliche Opfergabe nieder.
Nun verlässt Du den Tempel auf demselben Weg, durch den Du gekommen bist, gehst langsam und ruhig zurück über den Hügel zum Dolmentor. Wieder siehst Du die kleinen Wesen links und rechts, die Dich neugierig und freundlich betrachten.
Du erreichst das Dolmentor. Stelle Dich in den Schleier. Du badest wieder in den Farben des Regenbogens, im Rosarot der Liebe, im Blau des klaren Verstandes, im Grün der Freude und im Violett der Spiritualität. Du gibst all diese Energien beim Ausatmen zurück. Allmählich lichtet sich das Violett. Du hast jetzt das Dolmentor durchschritten.
Wir bewegen uns, atmen tief ein und aus, öffnen die Augen. Wer möchte, kann nun von seinen Visionen etwas mitteilen.
Große Mutter Isis, wir danken Dir, dass Du uns mit Chons in Verbindung gebracht hast. Großer Mondgott Chons, wir danken Dir, dass Du uns geholfen hast, unsere Ängste und Wünsche besser zu verstehen. Hört unsere Bitten, die wir vor Euch bringen.
Die Teilnehmenden bringen ihre persönlichen Bitten vor.
Heilige Mutter Isis, heiliger Freund Chons, wir danken Euch. Freudevoll kehren wir nach diesem Ritual zurück zum irdischen Leben, erfüllt mit dem Gefühl der Seligkeit, das bei Euch ihren Ursprung hat.
© 2001 Erik Natter, Seschat, Isis & Chons Iseum Berlin.