Anrufung der Aphrodite

Aphrodite, Du Schöne, komme zu uns.
Du bringst uns Heiterkeit und Sonnenwärme.
In alten Zeiten gebar Dich die Natur.
Der Meeresschaum vermengte sich mit Uranos' Samen,
und die Meereswoge spülte Dich in einer Muschel an den Strand.
Dort, wo Dein Fuß die Erde berührte,
sprossen Kräuter und Blumen hervor.
Du bezaubertest Götter und Menschen,
denn Du brachtest Liebe und Leidenschaft in die Welt.
Wer schon könnte Dir widerstehen!
Du bist die Schönste im Lande, wie der Spiegel Dir täglich bestätigt.
Du liebtest viele.
Selbst den Wüterich Hephaistos verschmähtest Du nicht,
der unwirsch seinen Vulkan zum Kochen brachte vor Wut.
Auch Ares war Dir genehm, denn seine unberechenbare Natur
brachte Dir die Abwechslung, die Du liebst.
Völlig entzückt aber warst Du von Adonis, dem schönen Jüngling,
den der wilde Eber dahin raffte.
Deine Trauer währte lang und viele Menschen trauerten mit Dir.
Zeus gab ihn Dir wieder, aber nur für den Sommer,
des Winters weilt er bei Persephone im Hades.
Noch ist es Sommer und Du lädst die jungen Leute
zum Liebesfest in Deinen Garten.
Bisweilen – wenn sie so gar nicht wollen –
schickst Du ihnen Amor mit seinem Pfeil.
Noch hat die Sonne ihre volle Kraft und gibt uns ihre Wärme.
Die Blumen blühen üppig in allen Farben und betören uns mit ihrem Duft.
Die Früchte reifen heran und die Erntezeit rückt näher.
Wir haben Grund fröhlich zu sein und zu feiern.
 

© Sommersonnwende 2003 Irene 



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